Alzheimer-Demenz: Was ist das?


„Weg vom Geist“ bzw. „ohne Geist“ - so lautet die wörtliche Übersetzung des Begriffs „Demenz“ aus dem Lateinischen. Damit ist das wesentliche Merkmal von Demenzerkrankungen vorweg genommen, nämlich der Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit. Eine Demenz ist allerdings mehr als eine „einfache“ Gedächtnisstörung. Die Krankheit berührt den Menschen in seinem tiefsten Inneren, in seiner Persönlichkeit. Sie lässt die Vergangenheit verlöschen, zerstört die Orientierung in der Gegenwart und nimmt die Zukunft.

Demenzerkrankungen können viele verschiedene Ursachen haben. Die Alzheimer-Krankheit ist mit einem Anteil von 50%-60% die häufigste Demenzform. Es handelt sich dabei um eine degenerative Krankheit des Gehirns, bei der es zu einem langsam fortschreitenden Untergang von Nervenzellen und Nervenzellkontakten kommt. Betroffen sind vor allem jene Abschnitte des Gehirns, die für Denkvermögen, Sprache und Orientierungsfähigkeit wichtig sind.

Hauptrisikofaktor für das Auftreten der meisten Demenzformen ist das Alter. Während in der Altersgruppe der 65- bis 70jährigen weniger als 3% an einer Alzheimer-Demenz erkranken, ist im Alter von 80 Jahren ungefähr jeder Fünfte, mit 90 Jahren bereits jeder Dritte betroffen. Die Zahl der Betroffenen wird künftig zunehmen, da immer mehr Menschen ein hohes Alter erreichen.

Folgende Beschwerden können auf eine Demenzerkrankung hindeuten:

  • Vergessen kurz zurückliegender Ereignisse
  • Schwierigkeiten, gewohnte Tätigkeiten auszuführen
  • Sprachstörungen
  • Nachlassendes Interesse an Arbeit, Hobbys und Kontakten
  • Schwierigkeiten, sich in einer fremden Umgebung zurechtzufinden
  • Verlust des Überblicks über finanzielle Angelegenheiten
  • Fehleinschätzung von Gefahren
  • Bislang nicht gekannte Stimmungsschwankungen, andauernde Ängstlichkeit, Reizbarkeit und Misstrauen
  • Hartnäckiges Abstreiten von Fehlern, Irrtümern oder Verwechslungen

Demenzen sind schwerwiegende Erkrankungen, weil es bis heute immer noch nicht möglich ist, sie wirklich zu heilen. Es wäre allerdings verheerend, aufgrund dieser schlechten Aussichten gleich zu resignieren, die modernen Diagnose- und Therapiewege nicht zu nutzen und die Kranken einfach sich selbst und dem spontanen Verlauf ihrer Erkrankung zu überlassen. Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt lässt sich allerhand tun, um dem Kranken das Leben erheblich zu erleichtern. Das hilft ihm, seine letzten Jahre in Lebensqualität und Würde zu verbringen. Diese Chance sollte nicht ungenutzt verstreichen. Hilfe lohnt sich.